Orale Antidiabetika: Metformin gegenüber Sulfonylharnstoffen im Vorteil?
Wie aus einer aktuellen Datenanalyse dänischer Wissenschaftler hervorgeht, scheint die Therapie mit Metformin im Vergleich zu bestimmten oralen Antidiabetika mit einem geringeren kardiovaskulären Risiko und einer geringeren Mortalität einherzugehen. Mithilfe der in Dänemark üblichen zentralen Identifikationsnummer konnten die Forscher über 100.000 Dänen ermitteln, die zwischen 1997 und 2006 aufgrund von Typ-2-Diabetes eine Monotherapie mit oralen Antidiabetika erhielten und inzwischen verstorben waren. Bei der weiteren Datenanalyse stellte sich heraus, dass die Monotherapie mit den Sulfonylharnstoffen Glimepirid, Glibenclamid, Glipizid und Tolbutamid bei den Betroffenen mit einer erhöhten Mortalität und einem größeren Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verbunden war. Lediglich die Behandlung mit Gliclazid und Repaglinid zeigten keine signifikanten Unterschiede. Repaglinid gehört nicht zu den Sulfonylharnstoffen, regt aber genau wie sie die Insulinausschüttung aus den Betazellen an. Laut Expertenmeinung bedeutet die erhöhte Sterblichkeit nicht zwangsläufig, dass Sulfonylharnstoffe eine Gefahr für den Patienten darstellen. Möglich wäre auch, dass sie über eine schwächere protektive Wirkung als Metformin verfügen.
Quelle: Ärzteblatt 2011
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